Fast Close Abschluss

In den letzten Jahren haben viele große Konzernunternehmen ihre Abschluss- und Berichtsprozesse verbessert und auf diese Weise ihre Abschlusszeiten verkürzt. Die Erstellung eines Jahresabschlusses in den ersten zwei Wochen nach Ablauf des Geschäftsjahres ist dabei längst Routine. Eine immer kürzer werdende Zeitspanne zwischen dem Bilanzstichtag und der Fertigstellung des Jahresabschlusses (sog. Fast Close) wird aufgrund steigender Informationsbedürfnisse der Kapitalgeber und der internen Entscheidungsträger zunehmend auch für mittelständische Unternehmen zum Thema. Die Herausforderung besteht darin, stetig wachsende Berichterstattungsumfänge immer früher und gezielter zu bearbeiten und zwar ohne Qualitätsverluste, ohne erhöhten Aufwand und mit gleichbleibendem Personaleinsatz.

Begünstigt durch den heutigen Entwicklungsstand der Software für das Rechnungswesen ist die Organisation der Abschlusserstellung in Fast Close Projekten ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor für eine schnelle und qualitativ hochwertige Abschlusserstellung.

Unternehmen, die bereits definierte Qualitätsstandards haben, sind am besten aufgestellt. Potenziale für einen Fast Close liegen dabei neben der Integration von Systemen und der Automatisierung von Schnittstellen in der Standardisierung der Abschluss- und Berichtsprozesse (z.B. einheitliche Methoden, Kontierung und Bilanzierung) sowie in der Kommunikation mit den Mitarbeitern (z.B. Durchführung von Schulungen und Feedback-Gesprächen). Der gesamte Abschlusserstellungsprozess einschließlich aller Vorbereitungstätigkeiten bis hin zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts wird betrachtet. Aktivitäten wie die Erstellung von Anhang und Lagebericht und die Einbindung des Abschlussprüfers werden parallel zur Abschlusserstellung berücksichtigt.

Mit optimierten Prozessen, einer geeigneten Organisationsstruktur und einer automatisierten Datenverarbeitung kann auch innerhalb einer kürzeren Zeitspanne ein Jahresabschluss von hoher Qualität aufgestellt werden. Langfristig werden viele mittelständische Unternehmen ihr Rechnungswesen darauf ausrichten, so dass kurz nach Geschäftsjahresende erstellte Abschlüsse nicht mehr die Ausnahmen, sondern die Regel sind.

Eine optimale Finanzkommunikation beeinflusst weiterhin das Rating nach Basel II positiv.

Dipl.-Ökonom

Kai-Uwe Göbel

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

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